Alle schreien nach Loyalität. Aber was ist Loyalität eigentlich? Loyalität ist emotionale Bindung.
Emotionale Bindung beginnt mit unserer Geburt. Es ist etwas völlig Natürliches. Etwas, ohne das wir nicht überleben würden. Wie ein Baby ohne Mutter.
Es ist also etwas, das jeder ins sich trägt. Deshalb ist es auch völlig sinnlos darüber zu diskutieren, ob die neuen Generationen so etwas nicht kennen. Und wir nur noch one-time-customers oder vorübergehende Mitarbeiter haben.
Was wir mit der Zeit vergessen haben, ist der Fakt, dass Loyalität nichts Einseitiges ist. Sondern auf Gegenseitigkeit basiert. Ein Geben und Nehmen.
Wenn nun alle danach schreien, müssen wir uns in aller erster Linie fragen: Was tun wir dafür? Tun wir genug? Was tun wir für unseren Mitarbeiter? Loyalität ist keine Einbahnstrasse.
Loyalität ist auch keine Schnellstrasse, wo man mal eben eine Strecke zurücklegt. Es ist eher eine Landstrasse. Wir müssen darüber nachdenken, was den Reiz einer langen Reise ausmacht. Wie wir viele schöne Höhepunkte schaffen. Es würde doch auch niemand auf die Idee kommen, den Orient Express durch einen japanischen Schnellzug zu ersetzen.
Es gibt noch einen dritten Denkfehler, den wir gerne machen, wenn es um Loyalität geht. Wir glauben, wir wären alle gleich und funktionieren nach einem Schema. In Wahrheit sind wir aber alle unterschiedlich. Mit individueller Herkunft und Geschichte, ganz persönlichen Zielen und Wünschen. Jede Reise wird irgendwie anders aussehen. Man kann also keine starren Systeme über Loyalität stülpen.
Wir müssen vielmehr darüber nachdenken, was wirklich Zufriedenheit und Glück im Menschen stiftet.
Wenn Unternehmen brutal loyale Mitarbeiter oder Kunden haben wollen, müssen sie die gemeinsame „journey“ noch viel mehr gestalten. Und sich selbst auf den Weg machen. Auf der „road to loyalty“.